Der bekannte Pfarrer Kneipp predigte schon vor Jahrhunderten das Barfusslaufen als Wohltat mit abhärtender Wirkung. Naturliebhaber und Wellnessfreaks unserer Zeit wandeln immer öfter auf nackten Sohlen durch Barfussparks, auf so genannten Barfusswegen und auf eigens dafür angelegten Pfaden in Spas oder Hotelanlagen. Wie gesund ist Barfusslaufen tatsächlich?
Barfuss laufen tut den Füssen gut. (Bild: © antiksu - Fotolia.com)
Tatsache ist: Das Barfusslaufen nimmt gerade bei Kindern einen sehr positiven Einfluss auf die Fussentwicklung. Auch bei Erwachsenen stärkt es Bänder und Muskeln. Durch das permanente Tragen von Schuhen, die vielleicht noch nicht einmal richtig passen, können diese Muskeln verkümmern. Als Folge entwickeln sich Fehlstellungen, beispielsweise Platt- oder Knickfüsse.
Gesund und gut für die Gelenke
Verformungen des Fussgewölbes lösen keineswegs nur Schmerzen in den Füssen aus. Stattdessen kommt es in der Folge häufig zu Fehlstellungen der Unterschenkel, zuweilen bis in die Knie und in die Hüfte. Durch regelmässiges Laufen auf nackten Sohlen liesse sich nach Meinung von Experten mancherlei Kniegelenks- oder Hüftarthrose vermeiden. Ärzte wie auch Patienten berichten zudem, dass sich auch bereits vorhandene Schäden an Sehnen, Bändern bzw. Knorpeln durch regelmässiges Barfusslaufen zurückbildeten.
Kranke Füsse können bis in die Wirbelsäule ausstrahlen. Im Umkehreffekt ist mancher Schweizer mit seinen Schuhen gleichzeitig auch seine Rückenschmerzen losgeworden.
Abwehrkräfte stärken
Temperaturwechsel, die auf die Haut treffen, fördern die Durchblutung. Da an den Füssen zahlreiche Temperaturrezeptoren sitzen, trainiert das Barfussgehen im Freien das Immunsystem besonders. Dazu muss niemand durch eisiges Wasser waten oder über heisse Steine laufen. Über eine vom Morgentau feuchte Wiese zu gehen, reicht völlig aus.
Laufen auf nackten Sohlen: Schönheitspflege für die Füsse
Keine Schuhe, keine Blasen. Wer regelmässig barfuss geht, härtet sich gegen Unebenheiten oder Steine ab. Denn dann bildet sich an den Sohlen strapazierfähige Lederhaut. Und die ist keineswegs zu verwechseln mit hässlicher, abgestorbener Hornhaut. Wer im freien Gelände ohne Schuhe läuft, tut dies am besten auf unregelmässigem Untergrund.
Abmarsch!
Gegenwärtig erlebt die Rückbesinnung auf die Natur eine Renaissance. Es entstehen immer mehr Erlebnispfade, mancherorts sogar Wanderwege, die sich dem Thema Barfusslaufen verschreiben. Dort liegen in aller Regel keine Glasscherben oder andere gefährliche Gegenstände herum. In so genannten Barfussparks werden Wiesen, Waldpfade, Schotter und natürliche Wasserläufe miteinander vereint. Es gibt "Fühlstationen" mit unterschiedlichen Materialien und Bodenbeschaffenheiten.
Das Motto lautet also: Heraus aus Schuhen und Socken, auf blanken Sohlen hinaus in die Welt, um sie mit allen Sinnen zu geniessen. Und ganz nebenbei unserem Körper Gutes zu tun.
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