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Dienstag, 25. November 2014 15:07

Ernährungsirrtümer – weit verbreitet, obwohl wissenschaftlich längst widerlegt

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Es gibt sie in Hülle und Fülle, Ratgeber zum Thema Ernährung – ob Ernährungscoach, Bücher oder in Internetblogs. Wer kann da noch den Überblick wahren? Zugleich halten sich Ernährungsirrtümer über Jahrzehnte hinweg, und mögen sie wissenschaftlich auch längst widerlegt sind. Ein Blick auf vier Ernährungsirrtümer, die sich besonders verbreitet haben.


Beim Thema Ernährung gibt es viele Vorurteile und Irrtümer. (Bild: © Brian A Jackson - Shutterstock.com)


Lesen Sie jetzt, weshalb die folgenden Aussagen über gesunde und ausgewogene Ernährung unrichtig oder nur teilweise richtig sind – und warum viele Menschen sie dennoch für bare Münze nehmen.

"Nudeln und Kartoffeln sind totale Dickmacher."

Viele Menschen halten Nudeln und Kartoffeln für echte Dickmacher. Pauschal kann man so etwas aber nicht sagen. Kartoffeln mit ihren 70 Kilokalorien (kcal) pro 100 Gramm sind zunächst einmal alles andere als Dickmacher. Nudeln sind mit ungefähr 150 kcal zwar kalorienlastiger als Kartoffeln, sättigen dafür aber auch länger. Warum also stehen Nudeln und Kartoffeln im Ruf, Dickmacher zu sein.

Die liegt schlichtweg daran, dass viele Menschen die genannten Nahrungsmittel so zubereiten, dass sie tatsächlich zur Kalorienbombe werden. Etwa Kartoffeln: Während Salzkartoffeln, Pellkartoffeln oder Ofenkartoffeln mit Magerquark durchweg gesund sind, bringen es Pommes frites bereits auf stolze 350 kcal pro 100 Gramm. Achten Sie von daher stets darauf, Nudeln und Kartoffeln so zu verarbeiten, dass Ihr Gericht kalorien- und fettarm bleibt.

"Fett schadet der Gesundheit."

Auch diese Annahme ist zwar weit verbreitet, doch ebenfalls so nicht korrekt. Fett ist als Bestandteil von Lebensmitteln für das Überleben von grosser Bedeutung. Ein einziges Gramm Fett enthält neun Kilokalorien (kcal) und ist damit ein ausgesprochen energiereicher Lebensmittelbestandteil. 30 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr sollte über Fette erfolgen.

Achten Sie aber unbedingt darauf, dass neben der Qualität auch die Quantität der Fette stimmt. Denn wer täglich eine erhöhte Menge an fettreichen Lebensmitteln zu sich nimmt, wird tatsächlich mittel- bis langfristig an Gewicht zulegen. Fett ist also nicht per se ungesund.

"Spinat enthält jede Menge Eisen."

Wer kennt sie nicht, die Comic-Figur "Popeye"? Schon in den 1930er-Jahren vertilgte sie  büchsenweise Spinat, um dadurch zum Muskelprotz zu werden. Tatsächlich gingen Wissenschaftler zu jener Zeit davon aus, Spinat enthalte ausgesprochen viel Eisen, und so galt Spinat als optimales Stärkungsmittel. Dumm nur, dass sich die Annahme, frischer Spinat enthielte 35 Milligramm Eisen pro 100 Gramm, auf einem Irrtum basiert. Anfang der 1890er-Jahre hatte der Schweizer Physiologe Gustav von Bunge diesen Wert berechnet, sich dabei aber auf getrockneten Spinat bezogen. Bei der Übernahme dieses Werts wurde er auf frischen Spinat übertragen. Weil dieser nun aber zu 90 Prozent aus Wasser besteht, verringert sich sein Eisengehalt auf ein Zehntel, nämlich 3,5 Milligramm pro 100 Gramm Mehr als das Eisen selbst, fördern wohl die im Spinat enthaltenen Nitrate den Muskelaufbau.

"Margarine ist gesünder als Butter."

Viele Verbraucher betrachten Margarine als festen Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und verzichten auf Butter, weil sie diese für vergleichsweise ungesund halten. Eine Ansicht, die lange Zeit von Ernährungsexperten geteilt wurde, mittlerweile aber nicht mehr zutrifft. Heute gilt Margarine im Vergleich zu Butter nicht mehr als gesünder. Deshalb darf man seine Wahl ganz nach geschmacklicher Vorliebe treffen. Früher nahm man an, Margarine sei gesünder als Butter, da sie wegen ihrer pflanzlichen Fette weniger Cholesterin enthält. Heute betrachten Wissenschaftler Cholesterin, das aus Milchfetten stammt, für gesunde Menschen als absolut unbedenklich.

Für Butter spricht, dass es sich bei ihr um ein reines Naturprodukt handelt, das gesättigte und gesunde Fettsäuren enthält. Ob bei Ihnen nun Margarine oder Butter auf das Brot oder auf den Tisch kommt: Verzehren Sie Streichfett nicht in hohen Mengen. Und achten Sie darauf, dass Ihre Margarine oder Butter keine Konservierungsstoffe enthält, sondern hochwertige Öle.
 

 

Startlogo (oben links): © Kiselev Andrey Valerevich - Shutterstock.com
 

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