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Montag, 23. März 2015 10:03

Prostatakrebs - Folgeerkrankungen Impotenz & Inkontinenz

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Die Diagnose Prostatakrebs ist für viele Erkrankte eine schockierende Nachricht, wovon jährlich über 63.000 Männer betroffen sind. Der Tumor verursacht aufgrund des langsamen Wachsens im Anfangsstadium gewöhnlich keine Beschwerden, so dass ein Arzt meist erst bei Schmerzen oder Problemen beim Wasserlassen aufgesucht wird.


Prostatakrebs ist mit vielen Folgeprobleme verbunden. (Bild: © lenetstan - shutterstock.com)


Der Tumor kann entfernt werden, doch leider folgen nach der Operation und Behandlung oftmals weitere Probleme wie Inkontinenz und Impotenz. In machen Fällen hat das Krebsgeschwür auch schon gestreut oder ist eingewachsen. Die möglichen Probleme sind vielfältig.

Die Folgen nach der Operation

Mit vollendeter OP ist das Leiden häufig noch nicht beendet. Bei etwa 20 Prozent der an Prostatakrebs Erkrankten kommt es nach der Behandlung zu Komplikationen, beispielsweise Wundheilungsstörungen, starke Blutungen, Infektionen, eine Venenthrombose, Lungenembolie etc. Doch damit nicht genug, denn bei vielen Betroffenen führt der Krebs zu Nachwirkungen, die jeder Mann fürchtet: Etwa 70 Prozent werden mit dem radikalen Eingriff impotent, über 50 Prozent verlieren die Lust am Sex und 15 Prozent werden inkontinent. Der Grund hierfür ist in den Nerven zu finden. Bei einer sexuellen Erregung des Mannes sendet das Hirn Nervensignale aus. Diese schießen bis zur Prostata, Harnröhre und schließlich zum Penis. Da Blut in den Schwellkörper strömt, schwillt dieser an, der Penis verhärtet sich.


Nach einer Prostataoperation drohen Komplikationen. (Bild: © 121doc.ch)


Wie kommt es zur Impotenz?

Die feinen Informationsfasern laufen neben der Prostata entlang. Wenn aufgrund des Krebsbefalls die Vorsteherdrüse entfernt werden muss, besteht natürlich das Ziel, so zu operieren, dass die Nerven erhalten bleiben. Dies gelingt je nach Tumorgrösse jedoch nicht immer, wodurch die Potenz in manchen Fällen nicht erhalten bleibt. Teilweise ist eine Heilung nur durch eine radikale Operation möglich. Die minimalinvasiven Verfahren gelten als besonders nervenschonend. Dank einer mehrdimensionalen Optik kann der Operateur Ausschnitte stufenlos vergrössern, um die Strukturen der Nervenfasern zu sehen. Welches Verfahren das bestmögliche Ergebnis gewährleistet, wird stets individuell entschieden. Auch die Erfahrung des Chirurgen ist sehr wichtig. Daher sind die Nebenwirkungen in Spezialkliniken viel geringer. Ein weiterer ausschlaggebender Faktor, ob der Tumor zu einer Impotenz führt, ist auch die Frage, ob der Erkrankte bereits vor der Therapie unter Erektionsstörungen litt. Das Alter spielt eine zusätzliche Rolle. Bei einem jüngeren Patienten ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich die Nerven wieder regenerieren. Spätestens ein Jahr nach dem operativen Eingriff ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Potenzprobleme bleiben.
 

Den Penis nach der Behandlung fordern

Wem es wichtig ist, die Potenz zu erhalten, sollte nach der Behandlung keine Zeit verstreichen lassen und sich um das Problem kümmern. Dies ist möglich, indem der Schwellkörper gefordert wird, damit sich dieser nicht zurückbildet und eine normale Funktion erhalten wird. Mit Potenzmitteln wie Viagra, die kurz nach der Operation eingenommen werden, kann das vermieden und eine bessere Ausheilung der Nerven erreicht werden.
 

Schwellkörper-Auto-Injektionstherapie, Zäpfchen oder
Vakuum-Pumpe

Bei geschädigten oder nicht vorhandenen Nervenbahnen kann auf die so genannte Schwellkörper-Auto-Injektionstherapie zurückgegriffen werden. Hierbei spritzt der Mann mit einer Nadel einen Wirkstoff direkt in den Schwellkörper, wodurch ein Reflex ausgelöst wird und das Glied anschwillt. Alternativ steht auch ein Zäpfchen mit dem gleichen Wirkstoff und einem ähnlichen Effekt zur Verfügung, welches in die Harnröhre eingeführt wird. Eine weitere Möglichkeit ist die Vakuum-Pumpe. Hierbei wird der Penis in den speziellen Tubus der Pumpe eingeführt, wodurch ein Unterdruck und somit ein Aufrichten erzielt wird. Für Männer, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, ist dieses Verfahren ungeeignet.
 

Penisprothese

Die Penisprothese ist die letzte Möglichkeit zur Erektionsfähigkeit. Hierfür ist allerdings eine Operation nötig, bei welcher die Schwellkörper zerstört werden und durch Implantate ersetzt werden. Bei Bedarf kann die Prothese mit Wasser befüllt werden, um somit die Erektion zu erreichen. Durch ein kleines Ventil wird die Flüssigkeit nach dem Geschlechtsverkehr wieder abgelassen.
 

Dem Prostatakrebs vorbeugen

Die beste Möglichkeit, um einen Krebsbefall so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln, besteht in einer Vorsorge. Eine Überprüfung wird bereits in einem Alter von 40 Jahren angeraten. Dadurch wird ermöglicht, dass bei ersten Parametern ein Vorsorgeplan erstellt werden kann, um das Risiko einer Krebserkrankung zu verringern und damit einen langen Leidensweg sowie die Folgen, die daraus häufig resultieren, zu vermeiden.

 

Bild oben links: © ChaNaWiT - shutterstock.com

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