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Mittwoch, 15. Juli 2015 13:00

Räumen Sie auf mit dem Kabelsalat

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kabelsalatKabel neigen dazu, sich zu verdrehen, zu verknoten und zu verknäulen. Schuld ist der Mensch, der sie traditionell hinter den Möbeln oder unter dem Schreibtisch liegenlässt. Dort werden sie dann vergessen oder unauffällig vermehrt, wenn nach und nach weitere Geräte dazukommen. Irgendwann kommt dann der Moment, in dem der angesammelte Kabelsalat endlich gebändigt und aufgeräumt werden soll – aber wie lässt er sich mit minimalem Aufwand eindämmen?


Modernes Wohnzimmer - ganz ohne Kabelsalat.

Modernes Wohnzimmer - ganz ohne Kabelsalat. (Bild: © photographee.eu – Shutterstock)


In einem modernen Haushalt gibt es etliche Stellen, an denen Kabelsalat besonders leicht entstehen kann. Dazu gehört etwa die Ecke, an der das Telefonkabel angeschlossen wird. Denn dort zweigen vielfach auch die Kabel für Modem, Router und Netzwerkverteiler ab – und an denen hängen wiederum die LAN-Kabel für alle Netzwerkgeräte des Haushalts. Das können zwei, aber auch zwanzig Leitungen sein – abhängig von der Medienaffinität der Bewohner, der Zahl der Geräte und der bevorzugten Art der Datenübertragung.

Kabelsalat stört nicht nur beim Anschluss, sondern auch beim Saubermachen

Weitere mögliche Kabelsalatnester sind die TV- und Hi-Fi-Ecke, vorzugsweise der Platz hinter den entsprechenden Fernseh- oder Stereomöbeln, das Home-Office und der Raum unter dem Schreibtisch bzw. Computerarbeitsplatz. Wo Strom fliesst, sammelt sich gern Staub an – das liegt zum einen an der statischen Elektrizität, aber auch an den sich drehenden Ventilatoren von PC-Netzteilen, Grafikkarten und anderen elektrischen und elektronischen Geräten. Dazu kommt, dass dieser Staub sich besonders gut dort anlagern kann, wo verknäulte und verhedderte Kabel ihn vor dem Zugriff des Staubsaugers und Putzlappens schützen – und wo der Mensch zudem beim Saubermachen besonders vorsichtig vorgehen muss, um die Kabel nicht aus Versehern dabei herauszuziehen oder ihre Anschlüsse zu beschädigen.

Eine Zeitlang kann das natürlich gut gehen. Aber auf Dauer ist geht das Bücken, Kriechen und Herumfummeln auf den Knien selbst der geduldigsten Hausfrau auf die Nerven. Wird es beim Putzen noch klaglos hingenommen, hört der Spassendgültig auf, wenn ein Neuanschluss ansteht – und sich plötzlich zeigt, dass der sich ohne vorheriges Aufräumen des Kabelhaufens gar nicht mehr bewerkstelligen lässt. Um das nächste Gerät richtig anzuschliessen, müssten alle anderen zuerst einmal vom Strom genommen werden, um ihre Leitungen zu sortieren. Aber was bringt das, wenn sie danach wieder keinen festen Platz haben, an dem sie endlich einmal in Ordnung liegenbleiben können?

Kabelbinder – günstig, aber unflexibel

Beim Thema Kabelbinder zerfällt die Menschheit in drei Gruppen: die, die sie nicht leiden können, die, die darauf schwören, und die, die noch nie einen verwendet haben. Das sind die Argumente der Kabelbinderanhänger:

  • Kabelbinder binden Kabel rasch und dauerhaft zusammen.
  • Durch Verwendung verschiedener Farben wird das individuelle System auch optisch nachvollziehbar.
  • Kabelbinder gibt es in allen erdenklichen Grössen, und sie kosten so gut wie gar nichts.
  • Wer in einem Bereich konsequent Kabelbinder einsetzt, erleichtert dort jedem weiteren Menschen die Arbeit.

Und mit diesen Argumenten antworten die Gegner des Kabelbinders:

  • Kabelbinder lassen sich nicht mehr lösen und sind daher ungeeignet für dynamische Ordnungssysteme.
  • Die Farben von Kabelbindern werden fast immer zufällig gekauft und auch ebenso verwendet.
  • Das überstehende Ende des Kabelbinders ist entweder zu lang und im Weg oder irgendwie abgezwickt und scharfkantig.
  • Wer in einem Bereich konsequent Kabelbinder einsetzt, verdonnert jeden weiteren dort arbeitenden Menschen zu der Mehrarbeit, die Kabelbinder wieder zu entfernen.

Wer noch nie Kabelbinder als Dressing für den Kabelsalat ausprobiert hat, kann das für wenig Geld nachholen. Allerdings ist es wenig sinnvoll, die Plastikbinder mit dem beeindruckenden Schliesssystem nur dazu zu nutzen, lange Leitungen zu kompakten Knäuels oder Schlingen zusammenzufassen. Denn die liegen dann am alten Platz herum und stellen lediglich eine leichte Veränderung des vorhandenen Sicherheits- und Stressrisikos dar.

Für die Beteiligten macht es wenig Unterschied, ob sie über ein langes Kabel stolpern oder auf einen Kabelklumpen treten. Werden die Kabel zu kurz gefasst, kann es passieren, dass der Stecker des Knäuels schon beim versehentlichen Bewegen oder Verschieben des Tisches aus der Computerbuchse rutscht oder der Monitor auf dem Tisch in Schräglage gerät. Sinnvoll sind Kabelbinder jedoch bei Über-Putz-Verlegungen an der Wand oder an der Decke – also überall dort, wo der Mensch nicht hintritt oder hinfasst.


Kabelbinder in verschiedenen Farben

Kabelbinder in verschiedenen Farben. (Bild: © Igor Sokolov (breeze) – Shutterstock)


Schwachstrom sicher verkabeln

Kabel müssen nicht unbedingt unsichtbar verlegt werden. Schön wird die Verlegung vor allem durch Funktionalität und Sicherheit. Dazu gehört ein angemessener Schutz der Leitungen vor Zug, Druck, Hitze, Kälte und Feuchtigkeit. Das gilt für Telefon- und Ethernetkabel ebenso wie für haushaltsübliche Stromleitungen. Wer zu wenige Steckdosen hat und daher auf Verlängerungen zurückgreifen muss, sollte darauf achten, nur geerdete Verteiler zu kaufen und nicht zu viele davon hintereinander zu verwenden. Elektronische Geräte sind sehr anfällig für Spannungsschwankungen und sogenannte Stromspitzen. Zum Schutz sensibler Daten sind daher spezielle Kabelleisten mit Überspannungsschutz empfehlenswert.

Beim Verlegen von Kabeln mit Kabelschellen können Kabelbinder viel Arbeit sparen: Haben mehrere Leitungen über manche Strecken hinweg den gleichen Weg, reicht es aus, ein Kabel mit genagelten oder geschraubten Schellen zu befestigen und damit die erwünschte Kabelführung vorzugeben. Die anderen Kabel können dann mit Kabelbinder daran befestigt werden. So bekommt die Wand weniger Löcher, und die Verlegung ist viel schneller erledigt. Mit Kabelbindern lassen sich Kabel auch an Deckenhaken, Lochschienen, Seilen oder Geländern befestigen.

Kanäle, Rohre und Schläuche

Sehr schön und auch professionell lassen sich herumliegende Kabel mit einem Kabelkanal, einem Kabelrohr oder einem Kabelbündelschlauch zusammenfassen. Kabelschläuche sind elastisch und haben üblicherweise eine praktische Längsöffnung, so dass sie beim Bündeln und Verlegen einfach um das Kabel herumgelegt werden können. Einige Systeme bringen sogar spezielle Einzugshilfen zum leichteren Einfädeln der Kabel mit. Schläuche mit Reiss- oder Klettverschlüssen ermöglichen ein rasches Öffnen und sicheres Schliessen.

Feste Kabelkanäle können direkt beim Hausbau in die Wände integriert, aber auch nachträglich in der Wohnung angebracht werden. So gibt es preisgünstige Systeme aus Kunststoff zum Aufkleben auf die Fuss- bzw. Sockelleisten. Um die PC-, Monitor- und Druckerkabel unter oder hinter dem Schreibtisch aufzuräumen, empfiehlt es sich, die Leitungen zuerst einmal vom Boden wegzubringen – denn dort ist keine Kabelordnung von langer Dauer. Mit Kabelhaltern oder Kabelablagen, die an der Unterseite der Tischplatte oder an der Wand hinter dem Tisch angebracht werden, ist der Kabelsalat schnell und dauerhaft aus den Augen und aus dem Weg.


Elektrizität braucht Kabel

Elektrizität braucht Kabel. (Bild: © yavuzunlu – Shutterstock)


Fazit

Kabelsalat ist ein weit verbreitetes, aber kein unlösbares Problem. Es gibt viele nützliche Hilfsmittel, um das Leitungsgewirr zu sortieren. Dabei müssen natürlich auch Heimwerker auf die Sicherheit ihrer Verlegung achten – immerhin geht es um Strom. Wer sich überhaupt nicht auskennt oder keine Lust auf diese Arbeit hat, sollte lieber einen Elektriker damit beauftragen.

 

Bild oben links: © iofoto – Shutterstock

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