Wer sich fit fühlen möchte und leistungsfähig sein will, sollte etwa sieben bis acht Stunden schlafen. Über kurz oder lang verdirbt ein Schlafdefizit nicht nur die gute Laune, sondern auch das äussere Erscheinungsbild. Schlechte, fahle Haut, dunkle Augenringe und zunehmend mehr Falten lassen die Stimmung noch tiefer in den Keller sinken.
Die Luft steht. Decke weg, Fenster auf, Wasser trinken: In der heissen, hellen Jahreszeit kommen wir zwar mit etwas weniger Nachtruhe recht gut über die Runden, wenn es jedoch zu wenig wird, wachen wir morgens wie gerädert auf und erschrecken vor dem eigenen Spiegelbild. Schluss mit endlosem Gewälze in heissen Sommernächten! Wir haben uns bei Schlafforschern erkundigt und verraten Ihnen, wie Sie auch bei tropischen Temperaturen friedlich ein- und durchschlafen.
Bei Hitze Fenster offen oder geschlossen halten?
Die Grundregel lautet: Tagsüber sollten Sie die Fenster, möglichst auch die Vorhänge und Jalousien geschlossen halten. So kann die Hitze erst gar nicht mit voller Wucht in Ihre Räume eindringen. Frühmorgens und spätabends sollten Sie dann gründlich lüften. Dazu öffnen Sie alle Fenster, soweit es geht, und erzeugen mindestens 15 Minuten lang Durchzug.
Während der Nachtruhe empfiehlt es sich, die Fenster zu kippen. Ist das Fenster weit geöffnet, kann die entstehende Zugluft zu Schulterschmerzen oder Nackenverspannungen führen, weil der Körper an diesen Stellen schnell auskühlt.
In besonders heissen Nächten erfrischt ein feuchtes Laken, das vor das Fenster gespannt wird, die Luft im Schlafzimmer. Wenn Sie noch einige Tropfen Zitronen- oder Lavendelöl darauf spritzen, duftet es gleichzeitig noch herrlich.
Solange er keine Zugluft verursacht, ist auch ein Ventilator in Ordnung. Allerdings fühlen sich viele Menschen von dem permanenten Surren in ihrer Nachtruhe gestört.
Schlafbekleidung tiefkühlen?
Um nicht im eigenen Schweiss zu baden, empfiehlt sich ein luftig-leichter Pyjama aus leichter Baumwolle, Seide oder Satin. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Bettwäsche.
In manchen Ratgebern steht, man solle den Schlafanzug und/oder das Laken einige Stunden vor dem Zubettgehen in den Kühlschrank oder gar in die Gefriertruhe legen. Experten raten hiervon allerdings ab. Im ersten Moment ist der Kühleffekt mit Sicherheit sehr angenehm. Aber die Wäschestücke werden recht schnell feucht und bleiben dann die gesamte Nacht über klamm. Das ist nicht nur unangenehm, sondern birgt auch die Gefahr einer Erkältung.
Bei Hitze muss auf ausreichend Flüssigkeit geachtet werden. (Bild: © CROX – Shutterstock)
Wie viel solle man trinken?
Bei grosser Hitze sollten Sie selbstverständlich tagsüber viel trinken. Drei Liter sollten es mindestens sein, am besten in Form von Wasser, ungezuckerten Früchte- oder Kräutertees und Fruchtsaftschorlen. Die Betonung liegt dabei auf "tagsüber"! Direkt vor dem Schlafengehen provoziert zu reichliches Trinken unnötigerweise schlafstörende Toilettengänge.
Sie neigen grundsätzlich zu Schlafproblemen? Dann sollten Sie in den letzten drei Stunden, bevor Sie ins Bett gehen, unbedingt die Finger von alkoholischen Getränken lassen. Wein oder Bier vermögen Sie zunächst sehr wohl in einen angenehmen, rauschbedingten Schlaf zu versetzen. Der ist allerdings sehr flach und nach ein bis zwei Stunden abrupt wieder beendet. Ausserdem fördert Alkohol den Harndrang.
Späte Mahlzeiten meiden
Vermeiden Sie im Sommer am Abend zu reichhaltige Mahlzeiten. Wie wäre es zur Abwechslung mit Gemüse statt fettem Fleisch auf dem Grill oder mit einem Salat anstatt belegter Brötchen? Ihr Organismus wird bedeutend weniger belastet und es fällt Ihnen leichter, einzuschlafen. Ganz nebenbei hilft die leichte Kost sogar beim Abnehmen.
Wie Sie Ihren Körper am besten abkühlen
Bitte nicht eiskalt duschen! Infolge des Kältereizes ziehen sich die Gefässe zusammen und die Körperwärme kann nicht mehr gut entweichen. Viel besser ist eine Dusche mit körperwarmem Wasser und einem erfrischenden Duschgel. Vor allem Produkte mit Minze und Zitrone bescheren der Haut einen angenehm frischen Effekt, der sehr lange anhält.
Falls Sie bei hochsommerlichen Temperaturen am Abend nicht rigoros auf kaltes Wasser verzichten möchten, sollten Sie Wechselduschen probieren, die Sie mit einem warmen Guss abschliessen. Bitte rubbeln Sie danach Ihren Körper nicht trocken, sondern tupfen Sie ihn lediglich leicht ab. Spezielles Fuss-Eisgel hilft gegen schwere, geschwollene Füsse und hält die Beine lange frisch.
Vielleicht deponieren Sie auch eine Sprayflasche mit Thermalwasser oder Erfrischungsfluid neben Ihrem Bett. Falls Sie mitten in der Nacht aufwachen, weil Ihnen einfach zu heiss ist, sprühen Sie ein wenig davon in die Luft und lassen sich den kühlen Nebel auf das Gesicht und den Oberköper rieseln. In Extremfällen hilft auch ein kühles Fussbad.
Kleine Plagegeister bleiben draussen!
Mückenstiche jucken nicht nur äusserst unangenehm, sie sehen auch unschön aus. Von der Infektionsgefahr nach nächtlichen Kratzattacken ganz zu schweigen. Lassen Sie es erst gar nicht so weit kommen! Fliegengitter vor den Fenstern verwehren den Plagegeistern das Eindringen. Nichts summt, surrt oder sticht.
Legen Sie zwischendurch eine Siesta ein!
Sie haben alles ausprobiert und es wollte mit der erholsamen Nachtruhe trotzdem nicht so recht klappen? Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, es den Südländern gleichzutun: Legen Sie sich mittags für einige Minuten hin.
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