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Mittwoch, 30. November 2016 19:45

Die richtige Matratze für gesunden Schlaf

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Matratzen sind in vielen verschiedenen Konstruktionsformen erhältlich, als Kaltschaummatratze, Federkernmatratze und viskoelastische Matratze. Doch welche Variante bietet die grössten Vorteile und auf welche Eigenschaften muss man beim Kauf achten?


Die Auswahl der richtigen Matratze sichert einen erholsamen Schlaf. (Bild: VGstockstudio – Shutterstock.com)


Ein Klassiker ist die Federkernmatratze. Diese Sparte ist noch einmal unterteilt in verschiedene Gruppen wie beispielsweise den Bonellfederkern. Bei dieser Variante befindet sich im Inneren ein Federkern, welcher aus Stahlfedern besteht. Sie sind mittels einer Spirale verbunden. Auch Endlosfedern oder Leichtfederkerne sind erhältlich.

Von einer Taschenfederkernmatratze spricht man, wenn die einzelnen Federn in Stofftaschen eingenäht sind. Dadurch wird eine einzige grosse Fläche erzeugt. Der Vorteil liegt in einer hohen Punktelastizität, nachteilig wirkt sich die reduzierte Einsatzmöglichkeit aus. Taschenfederkernmatratzen sind nur eingeschränkt für verstellbare Lattenroste geeignet. Sie sind unflexibler, was die Hersteller dazu animierte, einen Kompromiss einzugehen und Matratzen aus einer Kombination von Taschenfederkern und Schaumstoff zu entwerfen. Hier wechseln sich beide Varianten in der Matratze ab und es werden die Vorteile der Bauformen vereint.

Auf den Federkern wird eine Polsterung aufgebracht, welche aus Schaumstoff besteht. Der Bezug kann entweder aus Baumwolle oder einem funktionalen Mix bestehen. Schurwolle, Baumwolle, Rosshaar oder ein anderes Material unterlegt den Bezug. Gerade Allergiker müssen sich den Bezugsstoff sorgsam auswählen.

Der Vorteil der Federkernmatratzen liegt in der guten Feuchtigkeitsregulierung. Während die Matratze im Gebrauch ist, nimmt sie die Körperfeuchtigkeit auf und gibt sie später wieder an die Luft ab. Da die Feuchtigkeit nicht in der Matratze verbleibt, entsteht kein Schimmel. Viele Federkernmatratzen sind mit verschiedenen Zonen versehen, sodass der Liegekomfort erhöht wird. Die einzelnen Körperteile drücken sich unterschiedlich tief ein, was den Rücken entlastet. Man unterscheidet hierbei unter anderem zwischen den Fünf-Zonen-Matratzen und den Sieben-Zonen-Matratzen.



Heutzutage sind Federkernmatratzen die kostengünstigste Wahl, aber auch hier existieren Unterschiede, je nach Qualität. Allen Matratzen ist eine lange Lebensdauer und ein robustes Verhalten gemeinsam. Leider verfügen einfache Versionen über keine Punktelastizität. Diese findet man nur bei teureren Taschenfederkernmatratzen. Die Punktelastizität entlastet den Körper und ist besonders für den Schulterbereich und das Becken wichtig.

Eine moderne Form ist die viskoelastische Matratze, welche mit einer Memory-Funktion ausgestattet ist. Durch dieses Verhalten passt sich die Matratze dem Körper an und sorgt für einen erholsamen Schlaf. Ermöglicht wird die Verformung durch die Körperwärme und das anschliessende Einsinken in die Matratze. Von Vorteil ist die Unterstützung, die der Körper durch die Stabilität erfährt. Nachteilig wirkt sich die Starrheit bei einer Änderung der Liegeposition aus, denn die Matratze passt sich nur langsam an.

Punktelastizität ist bei dieser Variante ebenfalls gegeben. Zudem überzeugen die hohe Anpassungsfähigkeit und die Resistenz gegen Milbenbefall. Allerdings stehen dem ein höherer Preis und die höhere Wärmeentwicklung gegenüber. Da sich die Matratze an der Körperwärme orientiert, schläft man auf der Matratze warm, was im Sommer von vielen Menschen bemängelt wird. Wer es gerne warm hat, für den ist die viskoelastische Matratze genau die richtige Wahl.

In den letzten Jahren hat sich vermehrt die Kaltschaummatratze auf dem Markt durchgesetzt. War sie früher verpönt, haben die Käufer mittlerweile die Vorteile für sich entdeckt. Auch verschiedene Optimierungen haben zum Erfolg des Kaltschaums beigetragen. Im Inneren befindet sich in der Regel ein PUR-Kaltschaumkern. Beim Kauf sind einige Qualitätsmerkmale wichtig, damit hochwertige Modelle ausgewählt werden.

Unter anderem muss das Raumgewicht beachtet werden. Diese Kennziffer bezeichnet das Gewicht der aufgeschäumten Rohmasse bezogen auf eine Raumeinheit. Eine mögliche Grössenordnung ist Kilogramm pro Kubikmeter. Hierbei gilt: Je höher die Ziffer, desto langlebiger ist die Matratze. Es wurde in diesem Fall viel Material verarbeitet, was die Qualität erhöht. Die Stauchhärte gibt zudem die Härte der Matratze an, eine niedrige Zahl symbolisiert dabei eine weiche Form.

Besonders geeignet ist Kaltschaum für Sieben-Zonen-Matratzen, da hier eine Kombination mit den Vorteilen der einzelnen Zonen stattfindet. Im Laufe der Zeit drückt sich jedoch der Schaum ein und die betroffenen Körperteile dringen tiefer in die Matratze. Es entstehen schneller Mulden, in diesem Fall muss die Matratze ausgetauscht oder gewendet werden. Experten empfehlen ein regelmässiges Wenden, sodass Kuhlen sich eventuell regenerieren können.

Die Kaltschaummatratze bietet viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Sie passt sich sehr gut dem Körper an und eignet sich für verschiedene Lattenroste. Auch Punktelastizität und ein gutes Federungsverhalten sind gegeben. Bei einer Änderung der Liegeposition wird wieder die ursprüngliche Form angenommen. Für Menschen, die im Schlaf viel schwitzen, ist allerdings die gute Wärmeisolation hinderlich. Auch die Haltbarkeit ist im Gegensatz zu einer Federkernmatratze oftmals niedriger.

Auf dem Markt findet man eine Fülle an unterschiedlichen Formen; auch Latexmatratzen, welche aus Gummi bestehen, sind erhältlich. In diesem Fall überzeugen vor allem die hohe Punktelastizität und die Anpassung an den Körper. Allerdings ergeben sich Schwierigkeiten im Umgang mit der Matratze, da diese über ein hohes Gewicht verfügt. Bei der Auswahl des Matratzentyps müssen die Käufer daher alle Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Es stellt sich die Frage, welche Aspekte für die jeweilige Person besonders wichtig sind; dies ist immer eine individuelle Entscheidung.

 

Bild oben links: © VGstockstudio – Shutterstock.com

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