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Mittwoch, 15. Juli 2015 00:00

Themespecial plastische Chirurgie (Teil 1): Chancen und Risiken einer Fettabsaugung

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FettabsaugungUm erworbene oder angeborene Schönheitsfehler zu korrigieren, kennt die kosmetische oder plastische Chirurgie viele Methoden. Man sollte sich jedoch gut überlegen, ob man den Gang zum Schönheitschirurgen wirklich antreten möchte – auch eine Operation aus ästhetischen Gründen bedeutet echte, tiefe Einschnitte.

Nicht jeder kann einfach Bauch, Hüften oder Beine unter das Messer des Chirurgen legen, um damit seinem persönlichen Schönheitsideal näher zu kommen. 

Dieser Artikel ist Teil des Themespecials plastische Chirurgie:

Viele Voraussetzungen müssen stimmen – Unzufriedenheit mit dem Aussehen, ein gut gefüllter Geldbeutel und die Bereitschaft, Schmerzen zu ertragen, reichen nicht aus.

Wann sind Bauchdeckenstraffung und Fettabsaugung angebracht?

Immer mehr Menschen sind übergewichtig. Die lästigen Fettdepots entstehen, wenn mehr Energie aufgenommen wird, als der Organismus verbraucht, also durch zu viel bzw. falsches Essen und mangelnde körperliche Bewegung. Folgerichtig wird das Fett wieder abgebaut, wenn weniger gegessen und mehr Sport getrieben wird. Das muss kein Leistungssport sein: Um die Fettverbrennung anzukurbeln und den Stoffwechsel aufs Abnehmen zu trainieren, genügen ein moderates, regelmässig durchgeführtes Training und eine langfristige Umstellung auf gesunde, bewusstere Ernährung.

Doch nicht immer schlagen Diät und Bewegungsprogramme so an wie gewünscht. Starkes Ab- und Zunehmen, der leidige Jo-Jo-Effekt und auch Schwangerschaften und das Alter hinterlassen Spuren – und manche davon lassen sich auch durch einen dauerhaften Gewichtsverlust nicht mehr rückgängig machen. Wenn die Haut zu oft oder stark gedehnt war, findet sie nicht mehr von selbst zu ihrer ursprünglichen Straffheit zurück, sondern bleibt schlaff, faltig oder wellig.

Ausserdem können die genetischen Anlagen oder die früheren Lebensgewohnheiten zur Folge haben, dass durch Diät und Bewegung nicht alle Fettpolster verschwinden. Beispiele für hartnäckige Fettdepots sind etwa die sogenannten Reithosen bei Frauen oder das Doppelkinn, von dem Männern und Frauen gleichermassen betroffen sein können. Eine Fettabsaugung ist nahezu überall am Körper möglich. Am Bauch wird sie oft ergänzt durch eine Bauchdeckenstraffung, bei der die überschüssige Haut und die überschüssigen Fettzellen dauerhaft entfernt werden.

Beim Einlagern von Fett hat jeder Körper von Geburt an seine persönlichen Lieblingsstellen, die sich jedoch oft erst im Erwachsenenalter zunehmend ausprägen. Anlagebedingte Fettansammlungen, zum Beispiel an den Knöcheln oder am Kinn, können auch bei gleichzeitigem Ideal- oder Normalgewicht entstehen und sich hartnäckig halten. Hier kann die plastische Chirurgie gute Langzeiterfolge erzielen.


Die kosmetische Chirurgie kennt heute viele Methoden Schönheitsfehler zu korrigieren.

Die kosmetische Chirurgie kennt heute viele Methoden Schönheitsfehler zu korrigieren. (Bild: © sfam_photo – Shutterstock)


Wie funktioniert eine Fettabsaugung?

Schönheitsoperationen sind kein Ersatz für Diäten. Bei reinem Übergewicht, das sich nicht dauerhaft reduzieren lässt, ist die Liposuktion der falsche Ansatz. Denn dabei geht es nicht ums Abnehmen, auch wenn viele das glauben. Liesse sich das gewünschte Ergebnis auch durch Bewegung und vernünftige Ernährung erzielen, sollte der Arzt ohnehin von der Operation abraten – und die meisten tun das auch.

Bei einer Fettabsaugung steht die Modellation bzw. Verbesserung der Silhouette im Vordergrund, also die Formung des Körpers. Der Chirurg versucht, die Wunschformen des Patienten zu realisieren, was in den meisten Fällen bedeutet, die ursprüngliche Ästhetik des Körpers wieder herzustellen. Denn nur vergleichsweise wenige wollen nach einer Schönheitsoperation ganz anders aussehen – üblicherweise entspricht das erhoffte Ergebnis den Körperformen, die man einmal hatte, also denen des jüngeren Selbst.

Die Liposuktion, so der lateinische Name der Fettabsaugung, und auch die Bauchdeckenplastik oder Bauchstraffung sind schwerwiegende chirurgische Eingriffe und keine Bagatellbehandlungen. Sie gehen meist mit einer Narkose und einem stationären Aufenthalt einher und erfordern eine gewissenhafte Nachsorge. Darum sind sie Sache des Fachmanns, und kein seriöser plastischer Chirurg macht sich ohne umfassende Untersuchungen und Vorbereitungsgespräche an die Arbeit.

Ablauf einer Fettabsaugung

Bei der Liposuktion können verschiedene Methoden angewendet werden. Als Standardverfahren hat sich hierzulande die sogenannte Tumeszenztechnik durchgesetzt, die mit einer guten Verträglichkeit punktet und ausserdem auch auf Dauer sehr wirksam ist. Dabei werden die Fettzellen vor dem Absaugen aus dem Gewebe herausgelöst.

Zuerst wird die sogenannte Tumeszenzflüssigkeit in das Gewebe unter der Haut eingebracht. Die dadurch gelösten Fettzellen und die Flüssigkeit verbinden sich zu einer Emulsion, die der Chirurg dann mit seiner Kanüle aufnehmen kann. Durch eine Pumpe, deren Sog sich präzise einstellen lässt, wird das Gemisch aus dem Körper transportiert.

Das Zerstören der Fettzellen sorgt dafür, dass dem Körper nach der Operation weniger Fettspeicher zur Verfügung stehen. Es wachsen nur dann wieder Fettzellen nach, wenn erneut mehr Energie zugeführt wird, als der Körper zum Fit- und Gesundbleiben braucht. Darum sollte dieser kosmetische Eingriff immer Hand in Hand gehen mit einer nachhaltigen Umstellung der Ernährung. Diese setzt in der Regel auch eine Änderung des Denk- und Essverhaltens voraus. Der Patient muss also auch die Bereitschaft zur inneren Veränderung mitbringen, wenn er sich für die Schönheit unters Messer legen will.

Vermeidung von Nebenwirkungen

Auch eine OP zur Verbesserung des äusseren Erscheinungsbildes stellt eine schwere Belastung für den Körper dar und ist häufig mit einer Vollnarkose verbunden. Darum sollte der Fettabsaugung eine Schon- und Erholungszeit folge, damit die Heilung ungestört abläuft und die behandelten Stellen später straff und geschmeidig aussehen. Dazu gehören unter anderem der anfängliche Verzicht auf Sport oder schwere Arbeit und oft auch das Tragen eines medizinischen Korsetts oder einer Binde zum Stützen des Gewebes. Da die verwendeten Kanülen winzig sind, hinterlassen sie bei optimaler Heilung nur winzige Narben, die später oft ganz unsichtbar werden.

Natürlich bleiben die üblichen Narkose- und Operationsrisiken sowie die gängigen vorübergehenden Nachwirkungen – etwa Rötungen, Blutergüsse, Taubheit oder Kribbeln an den betroffenen Stellen. Wer die Anweisungen des Arztes für die Regenerationszeit nicht einhält, riskiert nachträgliche Wundentzündungen. Die gefürchtete Dellenbildung lässt sich vermeiden, wenn der Chirurg gut gearbeitet hat und der Patient sich nach dem Eingriff gewissenhaft schont und seine Nachsorgetermine wahrnimmt./p>

Liposuktion: Wie viel Fett kann abgesaugt werden?

Auch die plastische Chirurgie hat ihre Grenzen – schliesslich ist sie nur eine von Menschen erdachte und ausgeführte Wissenschaft. Kein Arzt, auch nicht der beste, kann verbindliche Zusagen machen, die über diese Grenzen hinausgehen. Mit den unterschiedlichen Arten der anerkannten Tumeszenstechnik lassen sich bis zu drei Liter Fett aus dem Gewebe lösen und absaugen, was einer Flüssigkeitsmenge von bis zu sechs Litern entspricht. Je nach Technik und Fettmenge dauert die Operation zwischen einer halben Stunde und drei Stunden – wenn es keine Komplikationen gibt.


Ergebnis der Fettabsaugung

Ergebnis der Fettabsaugung (Bild © Lev Kropotov - Shuterstock)


Welches Verfahren individuell geeignet ist, entscheidet der Arzt nach den Voruntersuchungen und Beratungsgesprächen. Als Experte kann er unterschiedliche Methoden wie die wasser- oder ultraschallassistierte Fettabsaugung, die Rüttel- oder Vibrationstechnik detailliert erklären und mögliche Ergebnisse mit Vorher-Nachher-Bildern demonstrieren.



Fazit

Das Ziel einer Fettabsaugung ist nicht das Abnehmen – und auch nicht, möglichst viel Fett auf einmal aus dem Körper zu entfernen. Stattdessen geht es darum, zu einer harmonischen Form zurückzufinden, mit der der Patient sich wohl fühlt und glücklich ist.

Nächster Teil:

 

Bild oben links: © PinkyWinky – Shutterstock

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