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Dienstag, 07. April 2015 20:56

Mundgeruch muss nicht sein: Tipps gegen schlechten Atem

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Laut Umfragen nutzen rund 60 % der Schweizer Frauen und 50 % aller Männer regelmässig Produkte, die für ein frischeres Gefühl im Mund sorgen. Dessen ungeachtet, dass schlechter Atem ein Tabuthema ist, sind wir Schweizer ebenso häufig betroffen wie Brasilianer, Chinesen oder Amerikaner. Ältere Menschen öfter als junge. Männer leiden allgemein im Vergleich zu Frauen vermehrt unter Mundgeruch.


Männer leiden allgemein im Vergleich zu Frauen vermehrt unter Mundgeruch. (Bild: © Minerva Studio – shutterstock.com)


Bis zu welcher Grenze ist Atemgeruch normal, was wird als unangenehm empfunden? Studien brachten eine interessante Erkenntnis zutage: Das ist Ermessensache. Was jemand als normal oder eben als stinkend empfindet, hängt in grossem Mass von den allgemeinen Lebensgewohnheiten im jeweiligen Kulturkreis, vom Vertrautheitsgrad zum Gegenüber und manchmal sogar von der Tageszeit ab.

Was man über Mundgeruch wissen sollte

Unsere Atemluft besteht zu etwa 78 % aus Stickstoff, zu 17 % aus Sauerstoff und zu 4 % aus Kohlendioxid. Das restliche Prozent machen weitere Gase aus, wovon eine klitzekleine Winzigkeit entscheidet, wie ein Mensch aus dem Mund riecht. Im Grunde ist es lediglich ein Millionstel, welches dafür verantwortlich ist, ob eine Knoblauchfahne aus dem Mund weht oder ob wir frischen Minzgeruch ausatmen.



Häufige Ursachen für üblen Atem

Kaputte Zähne: Zahnfleisch- oder Zahnwurzelentzündungen sind häufige Ursachen für schlechten Atem. In 90 % der Fälle stammt der Mundgeruch jedoch nicht von den Zähnen selbst, sondern von dazwischen hängen gebliebenen Speiseresten, die im wahrsten Sinne faulen. Hier hilft nur, regelmässig zu Zahnbürste, Zahnseide und Interdentalbürstchen zu greifen und das Gebiss gründlich zu reinigen.

In manchen Fällen sind entzündete Mandeln der Grund des Übels. Wer also trotz penibler Zahnpflege unter ständig schlechtem Atem leidet, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen und die genaue Ursache abklären lassen.

Zungenbelag: Über die Hälfte aller Schwefel produzierenden Bakterien in unserer Mundhöhle besiedeln die Zunge. Im hinteren Teil fühlen sie sich besonders wohl. Deshalb empfiehlt es sich, die Zunge ebenso regelmässig zu reinigen wie das Gebiss. Zungenreiniger in Form von Schabern oder Bürsten erleichtern das Prozedere. Weil es sich um einen rein mechanischen Reinigungsvorgang handelt, kann nichts schiefgehen.

Der abgelöste Belag wird einfach ausgespült oder hintergeschluckt – fertig! Die Reinigung sollte von hinten nach vorn erfolgen. Obwohl keine Zunge ohne Belag ist, sollte nach erfolgter Reinigung die rosa Zungenoberfläche zumindest durchschimmern. Wenn das nicht der Fall ist, empfiehlt sich ebenfalls ein Arztbesuch. Es könnte eine Erkrankung dahinterstecken.

Speisen: Im Mundraum sind ständig Millionen von Mikroben damit beschäftigt, Nahrungsmittel, abgestorbene Zellen und Speisereste zu zersetzen. Dabei entstehen oft flüchtige, schwefelhaltige Verbindungen, die schlechten Atem verursachen. Eiweissreiche Nahrungsmittel bescheren dabei eher Mundgeruch als Obst, Gemüse und Brot. Deshalb riecht der Atem nach einem Ei schlechter als nach einem Apfel.

Jeder kennt eine hartnäckige Knoblauchfahne. Schuld daran sind sogenannte Allyl-Methyl-Sulfide. Besserung versprechen hier Chlorophylltabletten. Warum? Die Bakterien, die diese Substanzen im Mund zersetzen, mögen keinen Sauerstoff. Chlorophyll erhöht jedoch den Sauerstoffanteil, die Bakterien können sich nicht vermehren und sterben. So gelingt es, den typischen Knoblauchgeruch schneller wieder loszuwerden.

Morgendlicher Mundgeruch: Die meisten Menschen wachen morgens auf und ahnen bereits anhand des komischen Geschmacks, dass der Geruch ihres Atems nicht besonders gut sein kann. Zwei Gründe sind dafür verantwortlich:

  • Viele atmen während des Schlafes durch die Nase. Der Mund bleibt geschlossen. Es dringt kein Sauerstoff in die Mundhöhle. Bakterien fühlen sich jetzt besonders wohl. Sie vermehren sich in rasantem Tempo.
  • Die Speichelproduktion ist herabgesetzt. Die Schleimhäute trocknen aus.

Gegen morgendlichen Mundgeruch helfen Zähneputzen und ein gutes Frühstück. Studien haben gezeigt, dass gutes Frühstücken noch wichtiger ist als Zähneputzen. Der Grund liegt in einer verstärkten Speichelproduktion, die lange anhält.

Was ist sonst noch gut für frischen Atem?

Petersilie: Das Kraut ist reich an ätherischen Ölen, deren Aromen in der Lage sind, andere Düfte zu überlagern. Wer Knoblauch oder Zwiebeln gegessen hat und sich Sorgen bezüglich seines Atems macht, sollte frische Petersilie kauen. Leider hält die Wirkung nicht lange an, sodass nach spätestens einer Stunde die nächste Portion fällig wird.


Petersilie hilft gegen Mundgeruch. (Bild: © Alex Sun – shutterstock.com)


Ingwer: Wem die Knolle nicht zu scharf ist, probiert Folgendes: Eine dünne Scheibe abschneiden und etwa fünf Minuten lang auf die Zunge legen. Dabei sorgen spezielle ätherische Öle für einen Überlagerungseffekt wie beim Petersiliekauen.

Saure Bonbons: Manchmal wird schlechter Atem durch Mundtrockenheit, etwa infolge von Medikamenteneinnahme, ausgelöst. Um den Speichelfluss anzuregen, kann man etwas Saures lutschen. Natürlich funktioniert eine Scheibe Zitrone sehr gut. Wem das jedoch zu sauer ist, der kann es mit einem sauren, zuckerfreien (!) Bonbon probieren.

Kaugummi: Klein, diskret, schnell, universell einsetzbar – das Kauen von Kaugummi regt ebenfalls den Speichelfluss an. Bakterien werden regelrecht weggespült. Die Geschmacksrichtung ist egal. Ob Minze, Kirsch oder Cola: Wichtig ist, dass im Kaugummi kein Zucker enthalten ist, der die Zähne angreifen könnte.

Kurios ist im Übrigen der sogenannte Sahara-Trick: Wissenschaftler stellten fest, dass das Lutschen eines Kieselsteins oder eines Kirschkerns die gleiche positive Wirkung auf den Atem hat wie Kaugummikauen. Diese Dinge stimulieren den Speichelfluss im gleichen Mass und erzielen deshalb auch den gleichen Effekt.

 

Bild oben links: © NAS CRETIVES – shutterstock.com

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